Im Blickpunkt: Längere Forderungslaufzeiten belasten Liquidität
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- 04. Oktober 2017
Deutschland: Durchschnittliche Forderungslaufzeit auf 43 Tage gestiegen!
Dem Creditreform Zahlungsindikator für das 1. Halbjahr 2017 zufolge hat sich die Zahlungsmoral in Deutschland im B2B-Bereich geringfügig verbessert (H1-2016: 10,45 Tage / H1-2017: 10,11 Tage). Aufgrund längerer Zahlungsziele, die Lieferanten / Leistungserbringer ihren Kunden gewährten, verlängert sich die durchschnittliche Forderungslaufzeit (Zahlungsziel + Zahlungsverzug) allerdings um 0,65 Tage (H1-2016: 31,52 Tage; H1-2017: 32,51 Tage). Diese Verlängerung der Forderungslaufzeiten belastet die Liquidität der Lieferanten / Leistungserbringer und kann unter Umständen sogar zu Liquiditätsengpässen führen.
Gründe für das gestiegene Vertrauen in die eigenen Kunden, welches sich in längeren Zahlungszielen beim Kauf auf Rechnung, insbesondere für große Kunden, widerspiegelt, werden in der guten wirtschaftlichen Lage sowie den gesunkenen Zahlen bei den Unternehmensinsolvenzen bzw. Forderungsausfällen vermutet.
[Quellen: Creditreform Zahlungsindikator Deutschland – Sommer 2017, Pressemeldung vom 11.07.2017, Verband der Vereine Creditreform e.V.; Insolvenzen in Deutschland, 1. Halbjahr 2017, Seite 3, Creditreform Wirtschaftsforschung]
Branchenspezifische Unterschiede im Zahlungsverhalten
Eine verbesserte Zahlungsmoral im Vergleich zum durchschnittlichen Wert für Deutschland wiesen u.a. die chemische Industrie, Kunststoffindustrie, Konsumgüterindustrie, Groß- und Einzelhandel sowie die Metall- und Elektroindustrie auf. Längere Zahlungsverzögerungen hingegen waren u.a. im Verkehrs- und Logistiksektor, bei unternehmensnahen- und persönlichen Dienstleistungen, der Grundstoffindustrie sowie im Baugewerbe zu verzeichnen.
[Quelle: Creditreform Zahlungsindikator Deutschland – Sommer 2017, Seite 1, Verband der Vereine Creditreform e.V.]